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AutorenbildBéatrice Wertli

Es wäre nicht verboten, klüger zu werden. Zum Farbsack-Desaster in Bern.

"𝑩𝒆𝒓𝒏𝒆𝒓 𝑺𝒕𝒂𝒅𝒕𝒓𝒂𝒕 𝒔𝒄𝒉𝒓𝒆𝒊𝒃𝒕 𝑭𝒂𝒓𝒃𝒔𝒂𝒄𝒌-𝑺𝒚𝒔𝒕𝒆𝒎 𝒏𝒐𝒄𝒉 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒂𝒃": So simpel tönt der Titel des Artikels in der BZ Berner Zeitung . Doch so simpel ist es nicht. Es ist leider einmal mehr ein Beispiel, wie Ideologie und Dogmatik vor Räson und Wirtschaftlichkeit gestellt werden.


Die Idee ist verlockend: Der Abfall wird zu Hause vorsortiert und in verschiedenfarbige Säcke abgefüllt – die Stadt holt die in Containern vorsortiert bereitstehenden Abfälle ab. Win-Win, könnte man meinen. Nur: Der Plan geht nicht auf, denn die nötigen Container haben keinen Platz in der Unesco-geschützten Stadt Bern. Und die Stadt Bern musste zurückkrebsen: Farbsack-Trennsystem braucht Anpassungen.

So weit, so bedauerlich.

Es ist aber nur der erste Teil einer längeren Geschichte. Der andere Teil geht so: Die Stadt verspricht, das Farbsack-System einzuführen – ohne vorher abzuklären, ob es überhaupt geht. Sie lässt sogar das Volk darüber abstimmen – und es stellt sich heraus: Die Abstimmungsbotschaft gehört eher in die Kategorie «Grimms Märchen» als sachlich und faktentreu zu informieren.


Zwei Dinge sind noch bemerkenswert: Zum einen, dass vor der Abstimmung ausgeschlossen worden war, dass das bisherige System parallel zu einem teilweise eingeführten Farbsack-System machbar wäre: Zu teuer, nicht finanzierbar – und mit doppelten Abfall-Einsammel-Touren auch intuitiv unsinnig. Zum anderen: Die Gesundheit der Abfall-Entsorger mit den schweren Lasten müsse dringend angegangen werden.


Und nun: wie weiter? Für mich ist klar: Das Farbsack-System ist nicht umsetzbar – es gehört in den Ghüder. Und was die Abfall-Entsorger angeht: Es gibt Systeme mit sog. Exo-Skeletten (Exoskelett (Maschine) – Wikipedia ), die ein Ansatz zur Problemlösung sind – warum untersuchen wir das nicht? Oder aber maschinell mit moderner Robotik, die an die Entsorgungswagen angeschlossen werden und für die Menschen die schweren Lasten tragen? Vielleicht sollten wir uns aber ja von den Japanerinnen und Japanern inspirieren lassen: Die haben Abfall-Sammeln zum Trend-Sport gemacht: In Japan ist Abfallsammeln eine Sportart. Also Sport? Da bin ich immer dabei! Und ihr?

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